Mythen der Elektromobilität
auf aktuelle Tatsachen reduziert
Die gängigsten Mythen im Rahmen der Elektromobilität
Durch die stetige Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Akkus in den letzten Jahren konnten erhebliche Verbesserungen im Bereich der Sicherheit sowie der Haltbarkeit erreicht werden. Im Vergleich zu anderen Akkus haben die Lithium-Ionen-Akkus die höchste Energiedichte, wodurch Elektroautos höhere Reichweiten möglich sind.
Darüber hinaus benötigen moderne Batterien keinen Wartungsaufwand. Es ist kein regelmäßig durchgeführter Lade-/Entlade-Zyklus notwendig. Die optimale Ladestrategie ist durch ein Batteriemanagementsystem (BMS) voreingestellt. Zudem gewähren Fahrzeughersteller langjährige Garantien über große Fahrdistanzen.
Die Anschaffung eines Elektroautos ist momentan noch teurer als die eines üblichen Verbrenners. Allerdings werden durch eine größere Serienproduktion und die zukünftig sinkenden Kosten der Batterie, Elektroautos in den nächsten Jahren erschwinglicher.
Betrachtet man zudem die Gesamtkosten mit Blick auf die Nutzungsdauer ist ein Elektroauto günstiger als ein vergleichbarer Verbrenner. Die laufenden Kosten sind deutlich geringer und ein Elektroauto verursacht weniger Wartungsaufwand. Zum Beispiel benötigt es keinerlei Schmierstoffe, weniger Verschleißteile und keine Abgaswartung.
Auch die Kraftstoffkosten sind günstiger. Der Strom für 300 – 400 km (60 kWh) kostet ca. 18€ (bei einem Strompreis von 30 ct pro kWh).
Ein weiterer großer Vorteil sind die monetären Förderungen, die den Kauf eines Elektroautos günstiger werden lassen. Die Höhe der Prämie von Hersteller und Bund ist zudem vom Nettolistenpreis des Fahrzeugs abhängig. Während Elektrisch betriebene Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von 40.000 € mit einer Prämie von bis zu 6.750 € rechnen können, werden Elektrisch betriebene Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von 40.000 € bis 65.000 € mit bis zu 4.500 € gefördert.
Die Anzahl der öffentlichen Ladestationen wächst rasant. Supermärkte, Hotels und Parkhausbetreiber installieren Ladepunkte, um Ihren Kunden die Möglichkeit zu bieten, während ihres Aufenthalts ihr privates Elektroauto zu laden. Am Jahresende 2021 lag die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen in Deutschland bei rund 26.000. Bei einer genaueren Betrachtung der Ladepunkte wurden insgesamt 52.203 Ladepunkte bei der Bundesnetzagentur registriert. Davon lassen sich 44.486 als Normalladepunkte (mit max. 22 kW Ladeleistung) und 7.717 als Schnellladepunkte (mit mind. 50 kW Ladeleistung, bis maximal 350 kW) unterteilen. Zudem werden immer mehr Langstrecken in ganz Europa mit Schnellladestationen ausgebaut, auf Grund dessen kann man mit ein wenig Planung auch mit einem Elektroauto reisen.
Dennoch ist das private Laden sowohl Zuhause als auch am Arbeitsplatz zusätzlich zur öffentlichen Ladeinfrastruktur sinnvoll und notwendig.
Elektroautos sind bei langsamen Geschwindigkeiten signifikant leiser als Autos mit Verbennungsmotoren. Dies ist auf den ersten Blick ein großer Vorteil, denn die Lärmbelästigung in Städten sinkt! Da der Verkehrslärm oftmals mit einer Gefahrenquelle impliziert wird, kann das Wegfallen dieses Geräuschs zu vermehrten Unfällen führen.
Deshalb gibt es in der EU seit Juli 2019 eine Verordnung, die eine akustische Warneinrichtung (AVAS) für Elektroautos vorschreibt. Ein futuristischer Sound macht das Elektroauto auf angenehme Weise hörbar.
Elektroautos sind ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz, sollten entsprechende Rahmenbedingungen gelten. Sie sind meist klimaschonender als alle anderen Fahrzeugantriebe. Auch bei Betrachtung des gesamten Lebenszyklus inklusive der Produktion verursacht ein aktuelles Elektroauto weniger CO2 als ein Verbrenner.
Dabei ist es wichtig, dass "saubere" also erneuerbare Energie für die Fortbewegung genutzt wird. Dazu kann zum Beispiel der generierte Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage genutzt werden. Auch das Abschließen eines Ökostrom-Vertrages bei einem lokalen Stromanbieter eignet sich dazu. Dieser Umweltvorteil wird in den nächsten Jahren immer deutlicher, wenn mit voranschreitender Energiewende der Anteil der erneuerbaren Energien im Netz steigt.
Auch die Reichweiten von Elektrofahrzeugen haben sich in den letzten Jahren signifikant erhöht. Mit neuen Elektroautos ist eine Reichweite von über 750 km möglich. Die Sorge ist unbegründet, da die Batteriekapazitäten oftmals den Anforderungen des Alltagsgebrauchs genügen.
Privatfahrzeuge bleiben durchschnittlich 90% der Zeit ungenutzt auf einem Parkplatz stehen und ein hoher Anteil der alltäglichen Fahrstrecken betragen weniger als 50 km. Darüber hinaus können DC-ladefähige Elektrofahrzeuge der neueren Generation innerhalb von einer halben Stunde bis zu 80% an entsprechenden Schnellladestationen aufgeladen werden.
Für längere Fahrdistanzen ist dennoch ein öffentliches und flächendeckendes Ladenetz notwendig. Dies ist in großen Teilen schon vorhanden und wird in den nächsten Jahren weiterhin stark wachsen. Zudem werden weiterhin die Schnellladestationen in ganz Deutschland ausgebaut.
Elektroautos garantieren, so wie alle in Europa zugelassenen Fahrzeuge, ein Höchstmaß an Sicherheit. Bei einem Defekt wird beispielsweise die Batterie automatisch von anderen Hochvoltkomponenten und -kabeln getrennt. Zudem wird das Stromschlagrisiko durch spezielle Sicherheitssysteme vermieden.
Die Gefahr des Umkippens wird durch die schwere Batterie im Unterboden minimiert. Bei einem Crash gibt es keinen schweren Motorblock, der sich in den Fahrerraum drückt und die Passagiere verletzt. Auch die Brandlast ist nach Einschätzung von Feuerwehrexperten bei Verbrennern und Elektroautos weitgehend gleich.
Die Folgen der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) für den Menschen sind frühzeitig erkannt worden und fließen bei der Produktentwicklung und -design mit ein.
Im Gegensatz zum Verbrenner dauert das Aufladen des Elektroautos länger. Aber auch das ist keine Einschränkung. Wer sich ein Elektroauto anschafft, muss umdenken. Denn das Elektroauto wird nicht wie der Verbrenner unterwegs vollgetankt. Das eigene Auto steht im Durchschnitt 90 % des Tages still, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in der eigenen Garage. Hier besteht die Möglichkeit, das Elektroauto entspannt und problemlos zu laden. Eine heimische Ladestation mit 11 kW Leistung lädt ein kompatibles Elektroauto mit einer Batteriekapazität von 50 kWh innerhalb von 5 Stunden auf.
Schnellladestationen machen das Laden auf einer Langstrecke möglich. Bei einer 30-minütigen Autobahnpause können Sie Ihr Elektroauto um mindestens 80% aufladen.
Um zusätzlich Elektroautos aufladen zu können, bietet das Stromnetz in den meisten Fällen ausreichend Reserven. Dies kann aber auch über ein Lastmanagement oder eine Verstärkung des lokalen Stromnetzes erreicht werden. Dazu bereitet die Bundesregierung aktuell einen Gesetzentwurf zur sogenannten Spitzenglättung vor. Damit sollen Netzbetreiber die Möglichkeit haben, einzelne Verbraucher bei zu hoher Netzbelastung abzuschalten.
Darüber hinaus haben Elektrofahrzeuge durch die bidirektionale Ladetechnologie zukünftig das große Potenzial, Lastspitzen zu reduzieren. Die Technologie ist bereits erprobt und wird ab dem Jahr 2022 bereits von einigen Marken angeboten.
Für nähere Informationen finden Sie hier die Quelle.